Ergotherapie im Web

Frühlingsgefühle mit Hummeln, Käfern und Sputum

Eigentlich könnte ich meinen heutigen Blogeintrag mit der märchentypischen Eingangsphrase „vor langer, langer Zeit …“ beginnen. Tatsächlich ist es bereits über einen Monat her, seit ich die letzten Zeilen meines Studentenlebens mit euch geteilt habe. Umso mehr werde ich mich bemühen, einen umfassenden Überblick zum letzten Monat zu vermitteln. Zudem bin ich besonders motiviert dieser Aufgabe nachzukommen, zumal man mich bereits mit der „Sex and the City“-Protagonistin Carrie Bradshaw, die (sofern man sich diese Serie bzw. Film bereits einmal zu Gemüte geführt hat) sich durch ihre Kolumne über das New Yorker Singleleben auszeichnet, verglichen hat. So, alle die diesen ausladenden Satz überstanden haben, dürfen beruhigt sein – es kommt nur noch dicker, nicht länger… (Artikelbild von Masaaki Komori via Unsplash)

Im Februar…

Mit der zweiten Februarwoche haben unserer Semesterferien begonnen, die schneller vorbeigezogen sind als uns lieb war, gestartet sind wir wieder mit 1. März. Innerhalb der „Ferien“ konnten wir einige Prüfungen erledigen und somit das erste Semester (mehr oder minder erfolgreich) hinter uns bringen.

Eine Kollegin hat uns leider aus persönlichen Gründen verlassen, und so sind wir nur mehr zu sechzehnt. Es ist wahrlich kein leichtes Studium und so ganz anders als im öffentlichen Bild oft präsentiert: Ergotherapie wird meist mit Basteln in einem Satz genannt und hat so einen schweren Stand in einem medizinisch-wissenschaftlichen Umfeld. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, dass wir „gewisse medizinische“ Inhalte deshalb so genau büffeln müssen, um unsere Existenz innerhalb unseres Metiers zu rechtfertigen.

Im März…

So nun zum zweiten Semester, dass wir seit 1. März schreiben…Angefangen hat es mit jeder Menge Arbeit um unser Projekt ergo-goes-wheelmap einzuleiten. Ich habe mich bereitwillig der PR-Abteilung zugeordnet und bin sehr stolz über die bisher entstandenen Ergebnisse – genaueres berichten euch meine Kolleginnen, Twitter, Facebook und sämtliche Verlinkungen, die Markus durch das www gesponnen hat.

Mittlerweile stehen wir wieder im routinemäßigen Stundenplan und finden uns in vielen neuen Fächern wieder (manchmal bewusst, manchmal unbewusst). Da wir ab Juni in unser Pädiatriepraktikum gehen, liegt der Schwerpunkt der Lehrveranstaltungen natürlich im Bereich Kinder- und Jugendheilkunde. Für mich persönlich ist dieses Arbeitsfeld sehr spannend und ich freue mich schon sehr auf das Praktikum.

Ein neues Fach beschäftigt sich mit der „Inneren“ und ich bin von unserem vortragenden Internisten hellauf begeistert. Er begegnet uns mit jeder Menge Humor, erzählt aus seinen praktischen Erfahrungen und ist sehr „studentenfreundlich“. Generell haben wir eigentlich gesamtgesehen sehr gute Vortragende. Einige Ausreißer sind natürlich dabei, aber dafür gibt es Atemtechniken, Schokolade, YouTube, …

Im Frühling…

Wir alle genießen derzeit den aufblühenden Frühling mit seinen Hummeln und anderen Getieren, die wir von der „Terrasse“ des Werkraumes aus beobachten und die unsere Frühlingsgefühle wecken.

Ich freue mich vor allem über die längeren Tage und das Sonnenlicht, das mich auch bei späterer Stunde noch zum Bus geleitet. Einer der wenigen Wermutstropfen, die die steigenden Temperaturen mit sich bringen, ist der wiederkehrende Spießrutenlauf durch die zahlreichen „sternförmigen Spritzer“ aus Sputum, die sich über die Gehsteige ziehen und in besonderer Konzentration an meiner Bushaltestelle vorzufinden sind. Obgleich ich Kommunikationswissenschaften studiert habe, ist mir diese Art zwischenmenschlicher Interaktion fremd. Trotz genauer Beobachtung konnte ich keine Rückschlüsse darauf ziehen, in welchem Code sich diese Kommunikationsform, die primär von Jugendlichen verwendet wird, liest. Der Abstand zwischen Sputum und halbvollständigen Satzteilen scheint stark zu variieren, tritt aber vermehrt bei Themen über Potenz und Frauen auf. – Frühlingsgefühle der anderen Art, aber das ist eine andere Geschichte…

Autor*in

Michaela Muschet

Michaela Muschet schrieb von 2010 bis 2012 als Autorin am handlungs:plan und behandelte Themen aus der Studierendenperspektive. Heute ist Michaela in der psychiatrischen Rehabilitation in Kärnten tätig.

3 Kommentare

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  • Sehr anschaulich geschrieben, ich musste beim Lesen fast konstant lachen – v.a. in Bezug auf Lehrinhalte, “Alternativmöglichkeiten im Unterricht” und dem Sputum-Code (das ist mir bis jetzt gar nicht so aufgefallen – ich muss beim nächsten Stadtbesuch mal die Augen offenhalten.

  • Hallo,

    “Trotz genauer Beobachtung konnte ich keine Rückschlüsse darauf ziehen, in welchem Code sich diese Kommunikationsform, die primär von Jugendlichen verwendet wird, liest.”

    Wieso kommt mir das nur so bekannt vor? ;) Ich dachte immer nur Autisten nehmen solche Sachen mit einer ordentlichen Prise “Galgen”humor ;)

    Querdenkender

  • Ein Hinweis hat mich auf diese Seite geführt.
    Ich lese einen Bericht einer FHStudentin, die gekonnt, gehaltvoll, humorvoll, klug und authentisch schreibt und beschreibt.
    Ergotherapie wird als interessante Ausbildung sichtbar und hat nichts mit “Basteln” zu tun.
    Wenn medizinische Schwerpunkte im Ausbildungskonzept überbetont werden, um Wissehnschaftlichkeit anzudeuten, dann ist das wohl eher ein “Krampf”.
    Sputumspuren erinnern mich an Reviermarkierungen, die im Tierreich üblich und notwendig sind. An der Bushaltestelle?
    Danke für den Hinweis.

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