Ich bin seit neun Jahren in eigener Praxis tätig. Kurzzeitig habe ich Unterricht an einer Ergotherapieschule gegeben, im kreativen Bereich. Ich habe immer gern SchülerInnen genommen. (Artikelbild von Dave Hogg via Wikimedia Commons, CC BY 2.0)
Doch die Ausbildung an den Schulen wird qualitativ immer schlechter, sodass die SchülerInnen keine Bereicherung mehr für mich sind, sondern sehr viel Arbeit bereiten. Dazu kommen “Auflagen” von Schulen, dass man stets neben den PraktikantInnen zu sitzen habe, um ihre Arbeit zu beaufsichtigen. Das finde ich im 4. Praktikum jedoch völlig unangemessen. Denn: Wie sollen so die PraktikantInnen das selbstständiges Arbeiten lernen?
Vermitteln von umstrittenen Therapiemethoden
Während meiner Ausbildung in den 90er Jahren wurde Sensorische Integration (SI) nur kurz gestreift. Mittlerweile hat unter anderem Helen Polatajko in einer Studie aus dem Jahr 1992 bewiesen, dass SI unwirksam ist. (Bibliografische Angaben: Polatajko, H., Law, M., Miller, J., Schaffer, R., & Macnab, J. (1991). The effect of a sensory integration program on academic achievement, motor performance, and self-esteem in children identified as learning disabled: Results of a clinical trial. Occupational Therapy Journal of Research, 11, 155-176. Die Studie selbst ist nicht online abrufbar, aber es gibt zahlreiche neuere Arbeiten, die sich auf Helen Polatajkos Arbeit beziehen.) Trotzdem wird an vielen Schulen weiterhin der Fokus auf SI gelegt, wenn es um pädiatrische Behandlungsansätze geht. Das kann im Praktikum dann dazu führen, dass die SchülerInnen verwirrt werden. Denn “Theorie” und Praxis passen nicht zusammen.
Auszug aus einem Praktikumsbericht einer Schülerin, die fünf Wochen vor dem Examen steht:
J. ist innerhalb von acht Wochen in der Lage seine Feinmotorik soweit zu verbessern, sodass er mithilfe von zwei Bändern einen Knoten binden kann. Dieses Ziel wird durch das Heraussuchen von Murmeln aus einem Erbsenbad erreicht.
Ich habe sie daraufhin gefragt, ob sie bei mir je so eine Arbeitsweise gesehen hat. Ich arbeite mit und nach COPM und CO OP, formuliere smarte Betätigungsziele nach ICF. Ihre Antwort lautete:
Nein, das habe ich so in der Schule gelernt.
Seit meiner Ausbildung in den 90er Jahren hat sich das Bild der Ergotherapie enorm gewandelt. Trotzdem wird SchülerInnen weiterhin vermittelt, dass man
- Fahrradfahren durch Schaukeln (Verbesserung der vestibulären Wahrnehmung),
- Schreiben durch das Abwerfen von Dosen mit einem Ball (Förderung der Hand-Augen-Koordination) und
- Zähne putzen durch Wischübungen auf dem Tisch mit Rasierschaum (Förderung der Armbewegung)
lernt.
Wie kann es dazu kommen?
Worauf legen die Schulen bei der Aufnahme von SchülerInnen Wert?
Oft spielt das Geld (Schulgebühren) eine entscheidende Rolle, denn Schulen sind natürlich Wirtschaftsunternehmen. Da es sehr viele Schulen in Deutschland gibt (zurzeit ca. 200 (Stand 08/2012), ist der wirtschaftliche Druck für jede einzelne enorm und es werden alle BewerberInnen aufgenommen. SchülerInnen, die sich mit dem Berufsbild schwertun, werden während der Ausbildung nicht einfach „rausgekehrt“ wie das noch in den 90er Jahren üblich war, sondern man nimmt sie mit bis zum bitteren Ende und hievt sie durch das Examen.
Die Folge sind unsichere, nicht selbstständig arbeitende PraktikantInnen im 4. Praktikum — also kurz vor dem Examen — die unserem Berufsstand nach dem Examen mit ihrer nicht adäquaten Arbeitsweise erheblichen Schaden zufügen. Als ob wir diesbezüglich nicht schon genug Probleme mit unserem Ruf hätten.
Worauf legen SchülerInnen bei der Schulauswahl Wert?
Es hat den Anschein, also ob es Ihnen nicht so sehr auf eine qualifizierte und zertifizierte Ausbildung ankommt, vielmehr wählen sie Schulen in attraktiven Großstädten oder nah am Heimatort aus. Da kann man sich fragen: Haben sie wirklich noch Freude am Beruf? Ist der Beruf Berufung? Wollen sie lernen und Menschen später effektiv zur Seite stehen? Oder ist es nur ein Job?
Die Folgen
Die SchülerInnen haben Probleme auf verschiedenen Ebenen.
- Sie stehen unter anderem mit der Formulierung von Richt-, Grob und Feinzielen auf Kriegsfuß.
- Sie sind nicht in der Lage, Ziele im Sinne der ICF zu formulieren.
- Sie können die Bedeutung der Arbeitsweise “klientenzentriert” nicht mit Leben füllen.
- Sie wissen nicht, wie sie aussagefähige Arztberichte verfassen können.
- Sie wenden veraltete Anamnesemethoden an.
- Sie sind nicht in der Lage, die spezifische Teilhabe, den Alltagsbezug, die Handlung und die Ziele des Patienten im Auge zu haben und zu berücksichtigen.
- Sie bringen nicht selten zu wenig Hintergrundwissen, respektlose Umgangsformen mit Weisungsbefugten, mangelnde Kritikfähigkeit, fehlende Motivation und Einsatzvermögen, zu wenig gesunde Neugier und Interesse am Beruf mit.
Meine Wünsche für die Ergotherapie-Ausbildung
Ich wünsche mir:
- dass die derzeitigen Zielhierachien noch mal überdacht werden. Als erstes sollte ein Handlungsziel auf klientenzentrierte Art und Weise festgelegt werden. Aus der Handlungsanalyse ergeben sich dann die Teilziele. Diese können dann auch auf Körperfunktionsebene etc. formuliert werden.
- dass die SchülerInnen in der Lage sind, Ziele im Sinne der ICF zu formulieren.
- dass die SchülerInnen das Wort “klientenzentriert” nicht nur als Wort kennen, sondern auch inhaltlich füllen können. Meist denken sie (und vielleicht auch die Dozenten?) “klientenzentriert” heißt: Ich mache alles für den Patienten und stimme alles auf ihn ab.
- dass man davon abkommt, 30-seitige Berichte verfassen zu lassen. Es ist ja schön, wenn man PraktikantInnen dadurch beibringen möchte, dass sie genau hinsehen und wahrnehmen. Davon lernen die PraktikantInnen jedoch nicht, wie sie später kompakte, aussagefähige Arztberichte verfassen können.
- dass die Diagnostik so vermittelt wird, dass darauf eine realistische Therapie aufgebaut werden kann, die innerhalb der Regeln unseres Gesundheitssystems umsetzbar ist. In Zeiten, wo wir pro Kind noch zwei, maximal drei Verordnungen erhalten, ist es nicht mehr zeitgemäß zu hinterfragen, ob ein Kind durch Kaiserschnitt geboren wurde, die Reflexe zu überprüfen, etc. Das Kind kommt mit einem Problem, dass schnellstmöglich behoben werden soll. Schließlich sollen wir nachweisbar und wirtschaftlich behandeln.
- dass PraktikantInnen die spezifische Teilhabe, den Alltagsbezug, die Handlung und die Ziele des Patienten im Auge haben und berücksichtigen.
- dass sie mehr wissen, respektvoll mit Vorgesetzten und Patienten umgehen, konstruktive Kritik annehmen können, motiviert sind und sich gern einsetzen. Und vor allem, dass sie neugierig auf den Beruf sind und Spaß daran haben.
Mein Fazit
Meiner Meinung nach gehört die Ausbildung generell an die Hochschule. Dann wäre für die nötige Qualifikation und Zertifizierung gesorgt. Wir sind in Europa der einzige Staat, in dem Ergotherapie nicht ausschließlich an Hochschulen gelehrt wird. Wir können mit anderen europäischen Ländern wissensmäßig nicht mithalten. Sie sind uns um Jahre und Längen voraus. Unser Berufsstand stünde dann auch auf der Ebene mit Ärzten und wir Ergotherapeuten würden eine ganz andere Wertschätzung erfahren.
Anmerkung: Hierzu gibt es auch eine aktuelle Empfehlung des Wissenschaftsrates. Er empfiehlt die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe weiter zu forcieren.
Gabriele Voigt-Papke arbeitet in eigener Praxis in Lübbecke. Vor Kurzem sprach sie mich an, weil ihr ein Thema auf den Nägeln brennt, und zwar die Qualität der Ergotherapie-Ausbildung. In ihrer Berufslaufbahn hat sie schon oft und lange mit Ergotherapie-SchülerInnen gearbeitet, sie zeitweise auch selbst unterrichtet. Doch in letzter Zeit, so sagt sie, bemerkt sie zunehmende Defizite der SchülerpraktikantInnen, die sie in ihrer Praxis betreut. Sie hat in diesem Beitrag einige Beispiele zusammengetragen und zieht Rückschlüsse auf die Gesamtsituation der Ergotherapie-Ausbildung an privaten Schulen in Deutschland.
Tja: meine Erfahrungswerte sind begrenzt, Ergotherapieschulen gibt es in Österreich nicht (wenn es jemals welche gab), alle Studierenden beenden die Ausbildung heute mit einem Bakkalaureat ABER dass das alle Probleme lösen wird, die auf ein scheinbar zu wenig tief gehendes Berufsverständnis zurückzuführen sind glaube ich nicht.
Der wahre Paradigmenwechsel wird sich meiner Einschätzung nach nicht in der theoretischen Ausbildung abspielen (müssen), sondern im Lauf der nächsten 15-20 Jahre in der täglichen ergotherapeutischen Praxis. Für alle Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten, die bereits jetzt Ansätze verfolgen nach denen auch Gabriele Voigt-Papke arbeitet wird das vielleicht nicht so schwierig werden wir für jene, die an aktuellen Entwicklungen schlicht und einfach kein Interesse haben (und auch die gibt es mit Sicherheit).
Praxisanleitung bleibt in jedem Fall spannend, ich freue mich schon auf Begegnungen mit zukünftigen Kolleginnen und Kollegen, die in bestimmten Bereichen mehr “auf dem Kasten haben” als ich selbst, das kann nur befruchtend werden…
Sehe ich sehr ähnlich und doch anders. Als Ergotherapiestudentin (ohne vorher die Ausbildung gemacht zu haben) stehe ich eher vor dem Problem dass ich mit Praxisanleitern zu tun habe die in ihrer täglichen Arbeit mit ICF, betätigungsorientiertem und klientenzentriertem Arbeiten, HOMO, CMOP… wenig anfangen können (oder wollen?) – denn die gibt es leider auch.
Es genügt nicht entsprechendes Wissen in der Ausbildung vermittelt zu bekommen sondern braucht sehr viel Energie und Engagement überzeugter Ergotherapeuten und sicher noch einige Jahr(zehnt)e Arbeit dieses Wissen zur Selbstverständlichkeit zu machen. Doch wo anfangen wenn nicht in der Ausbildung?
Vielen Dank, lieber Markus und liebe Ergostudentin für Eure Sicht auf die Problematik. Ich denke, dass die Veränderungen nur aus bzw. mit der Basis gelingen. Nun ist die Frage, wer und was zur Basis zählt. Das sind für mich auf jeden Fall die Nachwuchs-Ergos, ob nun SchülerInnen oder StudentInnen, und die KollegInnen, die Tag für Tag praktisch mit Patienten arbeiten. Die Theorie muss sich – so gut sie es vermag – an der Praxis orientieren und an die Praxis richten. Deshalb müsste man – ganz im ergotherapeutischen Sinne  – mal fragen: Welche Schwierigkeiten halten denn die Ergos konkret ab, die neuen Arbeitsweisen anzunehmen?
Hallo,
ich finde auch, dass die Ausbildung der Ergotherapeuten in Deutschland nicht auf intern. Niveau ist. Ursachengerechte Befundungen, effektive Therapien (Messungen der Leistungen!) und moderne Techniken (Lateraltrainer, Neuro-Biofeedback, BUp, Readalyzer) fehlen meist völlig. Wir laden euch gerne zur Hospitation in unsere Praxen ein.
Liebe Grüße , Holger Schulze
Hallo,
ich habe vor vier Jahren meine Ausbildung als Ergotherapeutin abgeschlossen und ich stimme zu, dass die Ausbildungs- und Unterrichtsinhalte nicht zeitgemäß und praxisnah gestaltet sind.
Nach meinem Abschluss habe ich sofort eine Arbeitsstelle in einer Praxis bekommen und war total überfordert. Ich hatte das Gefühl, dass ich weder fachlich gut ausgebildet war noch irgendeine Ahnung hatte wie (im Artikel schon erwähnt) ich einen Arztbericht zu formulieren habe. Es kam in der Ausbildung mehr darauf an was ein Zopfrand ist oder, dass wir die richtige Webtechnik beherrschten als das wir lernten wie man einen Transfer macht oder wie eine Verordnung auszusehen hat…
Zudem hatte ich auch nicht das Gefühl, dass die verantwortliche Schulleitung ein Interesse daran hatte, dass sich die Ausbildung verbessert. Sie haben nie eine Evaluation gemacht oder uns nach unserer Meinungen gefragt… Traurig aber wahr…
Ich habe vor einem halben Jahr meine Ausbildung abgeschloßen und endlich eine ARbeitsstelle gefunden.
Dort wo ich gelernt habe gibt es 4 Schulen und der Berufsmarkt wird regelrecht überschwemmt. Im Laufe meiner Ausbildung habe ich in bestimmten Fächern einen Wechsel von mehreren Lehrern durchgemacht, weshalb auch der Stand in Anatomie zb. sehr gelitten hat. Außerdem habe ich das Gefühl das Ergotherapeuten momentan eine Art Modeerscheinung sind.
Ja, die Schulen vermitteln leider nicht genug wissen, ich fühle mich zu unvorbereitet und habe auch wirklich das Gefühl von Wissenslücken, wobei mein Chef ja nicht unbedingt Zeit hat um mir alles praktisch zu zeigen, so muss ich mich selbst informieren. Es ist wirklich schade, das viel mehr auf das Geld und nicht auf die Qualität wert gelegt wird.
Ich will aber nicht sagen, dass die Ausbildung zu schlecht war, denn anderes Wissen konnten sie gut vermitteln, aber auch die Praktika waren wohl einfach keine gute Führung gewesen.
Hi,
ich bin über ergoxchange auf diesen Blog gestoßen, weil mich interessiert hat, das Thema noch einmal von einer anderen Seite aus zu betrachten.
Meine Beobachtungen decken sich völlig mit denen, die hier im Beitrag beschrieben worden sind und bedauerlicherweise, war ich auch solch ein “trauriger Fall” der, wenn er sich nicht viel selbst angelesen hätte, das gleiche Bild als Praktikantin abgegeben hätte. Manchmal habe ich mich regelrecht für unseren Berufsstand geschämt.
Die Ausbildung müsste einfach inhaltlich anders aufgebaut sein. Dazu gehört meines Erachtens, dass man sich im letzten Jahr spezialisiert. Diese “eierlegende Wollmilchsau Ergotherapeut” ist das, wass meiner Meinung nach die Sache so schlimm macht. Keiner kann in allen Fachgebieten topp sein, das nehme ich niemandem ab! Der Zug scheint aber abgefahren zu sein, dass es eine Fachtherapeutenausbildung zwingend für jeden Fachbereich geben muss.
Daran ändert meiner Meinung nach auch der Studiengang nichts wirklich. Um aus diesem Dilemma rauszukommen und meine Selbstachtung zu behalten, habe ich mich für den Weg etnschieden und habe mich für eine Fachweiterbildung zum Gerontotherapeuten/Fachtherapeuten für Gerontopsychiatrie entschieden. So wie ein Facharzt eine Facharztausbildung macht. Ab da war ich beispielsweise kein Ergo für Pädiatrie, Neurologie, Orthopädie usw. mehr, in dem Sinne, dass ich auf alle Krankheitsbilder eine perfekt Anamnese und Therapie parat haben musste. Seitdem geht es mir fachlich blendend. Ich weiß, was ich kann und das kann ich richtig gut und ich weiß, was ich nicht kann und wurschtle auch nicht und tu so, als ob ich davon Ahnung habe. Das machen aber meiner Meinung viele Ergos.
Wenn sie denn die erforderlichen Qualifikationen mitbringen, wäre das ja auch in Ordnung. Aber oft ist dem nicht so und was soll da ein Praktikant lernen? Bei den Lehrkräften ist das ähnlich. Zum Abschluss, nach der Fachweiterbildung hatte ich die Zulassung zum Diplomstudiengang erhalten, auch ohne Abi, nur aufgrund der Fachweiterbildung.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass dies ein gangbarer Weg wäre. Eine bodenständige Ausbildung an einer Berufsfachschule, die meiner Meinung nach die beste Grundlage bietet. Anschließend bzw. im letzen Jahr eine Spezialisierung. Das Studium setzt doch dann eine Menge Vorwissen voraus und sollte dem wissenschaftlichen Arbeiten vorbehalten bleiben, um sich auf esvidenzbasiertes therapeutisches Arbeiten zu konzentrieren und dieses weiterzuentwickeln.
Ich wünsche allen Fachkollegen weiterhin viel Erfolg & Kraft
Giselle
Der Beruf der Ergotherapeuten ist ein Wunderschöner Beruf der für viele Menschen erreichbar sein muss. Die Gesellschaft braucht Unterschiedliche Menschen die unterschiedlich Handeln. Die Ausbildung zum Ergotherapeuten ist auch für Niedrige und Mittlere Bildungsabschlüsse weiterhin offen zu halten.
Begründung: Sehr viele Faktoren im Laufe des Lebens spielen eine Rolle bei dem Erwerb eines Schulabschlusses daher ist ein Bildungsabschluss „niemals“ ein reiner Kompletter Nachweis der Fähigkeiten die einem Menschen innewohnen. Die Frage ist doch konnte der einzelne Mensch sich innerhalb seiner Rahmenbedingungen voll entwickeln? Konnte Sie/Er die Anforderungen an der Schule unter diesen Rahmenbedingungen zu diesem Zeitpunkt überhaupt erfüllen?
Der Wert eines Menschen sollte nicht nur am Inhalt seines Portemonnaies oder dem erreichten Schulabschluss bemessen werden. Bessere Rahmenbedingungen für die Ausbildung von Arbeiterkindern & junge Erwachsene, Erwachsene mit wenig Einkommen und Rücklagen, Erwachsene die eine Umschulung benötigen.
Ursachen: Einwanderungskinder, Eltern mit mehreren Kindern in annähernd gleichem Alter haben nicht die Möglichkeiten gleiche Bildungskosten für alle Kinder zu erarbeiten, Familien die in die Arbeitslosigkeit geraten sind oder nur ein Einkommen für die Familie bereitsteht können die freie Persönlichkeitsentfaltung der Kinder nicht angemessen finanzieren. Frauen die in einem gehobenen Alter eine Umschulung anstreben da vorher die Finanzielle Lage es nicht zugelassen hat einen Beruf nach freier Berufswahl zu erlernen oder er/sie damals noch keinen Plan für das Berufsleben hatte, oder die Wirtschaftlichen Verhältnisse kein gute Perspektive im bereits erlernten Beruf aufzeigen, oder Jugendarbeitslosigkeit zu einer Umorientierung zwingt oder andere Gründe diese Menschen werden im Alter ab 27 nur wenig vom Staat Unterstützt um Sich eine Umschulung leisten zu können müssen viele mit Ihre Ersparnisse einen neuen Weg einschlagen – hier muss es neue Konzepte geben die ein Lebenslanges Lernen unterstützen z.B. auch das herabsetzen der Schulungskosten von den Bildungsträgern die das Wegfallen von finanzieller Unterstützung im Laufe der Ausbildung z.B. BAföG, BAB, oder einem Minijob auffangen und somit keinen Abbruch der Bildungsmaßnahme hervorrufen würde. Hier gilt es mit Betroffenen Einzelabsprachen zu treffen und nach Lösungen zu suchen um das Bildungsziel erreichbar zu halten.
Vorschläge :
Was ich mir Wünsche:
Weiterhin wünsche ich mir eine regelmäßige unabhängige Untersuchung von der Anerkannten Schulen mit Schülerbefragungen.
Eine Studie: meine Annahmen: Die Auswahlverfahren der Schüler werden oft nicht nach der Eignung, Fähigkeiten sondern nach dem Portemonnaieinhalt = Wirtschaftlichkeit geführt.
Eine gute Beratung von Menschen die auf dem zweiten Bildungsweg eine neue Perspektive suchen. Das Job Center bzw. Das Verwaltungsamt der Einkommens Armen kann man auf der Grundlage einer guten Beratung vergessen. Das der Satz „wer nicht arbeitet soll nicht essen“ von jedem Menschen neu gedacht wird ob er noch Tragfähig ist für eine Gesellschaft ist die immer mehr Wert auf Automatismus legt aber Gleichzeitig gedanklich in der Steinzeit lebt. Das die Suggestion über die Gesellschaft, die Medien, die Politiker, die Schulen, die Betriebe aufhört in der suggeriert wird das man Lernen muss um später gut leben zu können. Das stimmt nicht mehr. Das System ist Krank. Das System ist an einem Punkt des Merkbaren Ungleichgewichtes angelangt das keinem Menschen mehr verborgen bleiben kann. Von hier aus kann ein Umdenken ein Pardigmenwechsel weiteren Verschlechterungen beitragen oder wir lernen neue Wegen der Gesellschaftlichen Strukturierung wachsen bzw. Pflastern zu lassen…
J.Röhrich
Dankeschön für Deine ausführlichen Gedanken, liebe Johanna!