Ergotherapie im Web

Die Lange Nacht der Forschung 2012 in Klagenfurt – auch für ErgotherapeutInnen interessant!

Bild einer Computertastatur mit künstlerischen EffektenIm letzten Jahr fand die „Langen Nacht der Forschung“ – im Jahr 2005 erstmals abgehalten – österreichweit nicht statt, immerhin eine kürzere Pause als die Erste, die bereits nach der Auftaktveranstaltung für zwei Jahre in Kraft trat. Forschung – nicht nur berufsspezifische – betrifft in der einen oder anderen Form uns alle. Diesbezüglich den Blick schön über dem Tellerrand zu behalten, kann sich aber auch für den eigenen beruflichen Alltag auszahlen, und die LNF bietet schöne Gelegenheiten sich aktuelle Einblicke in Forschungsergebnisse anderer Studienbereiche zu verschaffen. Ein Bericht über die LNG 2012  in Klagenfurt lässt sich übrigens in Form einer Sonderausgabe des handlungs:plan-Podcasts auch in den Archiven dieser Website finden.

Das Programm der LNF 2012 – zu umfangreich um alles zu sehen…

Alleine in Kärnten mit den zwei Standorten Alpen-Adria Universität Klagenfurt und Lakeside Science & Technology Park werden 75 Veranstaltungen angeboten – und so lange dauern die sechseinhalb Stunden von 16.30 – 23.00 Uhr auch wieder nicht, um danach auch wirklich alles gesehen zu haben. In Gesamtösterreich ist das Programm natürlich nochmals deutlich umfangreicher – alleine die Ergebnisse in den Bereichen Humanmedizin, Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und Technische Wissenschaften umfassen grob geschätzt über 800 Einträge, insgesamt werden 1380 Stationen angeboten, viel zu tun also…Interessierte Leserinnen und Leser finden das Gesamtprogramm der LNF 2012 auf der dazugehörigen Website. Ich kann die Veranstaltung im heurigen Jahr leider nicht besuchen, deshalb müssen anstatt einen Podcasts diesmal Hinweise auf ausgewählte Veranstaltungen ausreichen…

In Klagenfurt für Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten interessant

Abgesehen davon, dass Armin Wolf um 19.30 Uhr einen Vortrag zum Thema „Vernetzte Neue Welt“ hält – was ja an sich schon einen Besuch rechtfertigt – gibt es auch abseits davon zumindest zehn Veranstaltungen, die für unsere Berufsgruppe interessant sein könnten:

  • Wie werden Menschen mit Behinderung auf dem Weg zur Selbstbestimmung unterstützt? Hier steht die Wahrnehmung der Lebensumgebung aus der Sicht von Menschen mit Behinderungen im Fokus – Ausprobieren von Hilfsmitteln und Einführung in das Konzept der persönlichen Assistenz sind zusätzlich möglich – für Kolleginnen und Kollegen aller Fachbereiche
  • Was und wie habe ich im Leben gelernt? Eine kurze Vorstellung der Biografiearbeit und die individuelle Lerngeschichte, zusätzlich besteht die Möglichkeit sich in der biografischen Analyse von abhörbaren Interviews zu versuchen – für im Fachbereich Geriatrie tätige Kolleginnen und Kollegen
  • Lesen Sie schon digital? Vom Federstrich zum Byte – Buch und Lesen um Wandel der Zeiten. Es ist nicht so, dass man einen eBook-reader besitzen muss, um bei dieser Station eine Reise durch die Geschichte des Buchs zu unternehmen, seine handwerklichen Kenntnisse beim Schöpfen von Papier aufzufrischen oder am Bücherflohmarkt ein paar Schnäppchen zu ergattern, aber wenn man schon einen in der Tasche hat, kann man ruhig trotzdem hingehen – für Kolleginnen und Kollegen aller Fachbereiche
  • Wie handle ich als VideospielerIn? Videospiele sind jedermanns Sache nicht, aber handeln und entscheiden muss man sich auch im „echten Leben“. Welche gestalterischen Fähigkeiten man in Videospiele entwickelt und in welche gesellschaftlichen Zusammenhänge rund um das Medium Videospiel existieren, lässt sich hier erfahren – für Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereiche Pädiatrie und Psychiatrie
  • Nicht immer ist alles so, wie es scheint… Um Sinnestäuschungen, deren Ursachen und Wirkungsmechanismen drehen sich hier die Inhalte – für Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen Geriatrie, Psychiatrie und Neurologie
  • Wer sind wir in Twitter, Facebook und Co.? Kompetente Nutzung digitaler Medien. Ein medienaffines Völkchen sind ja Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten meiner Einschätzung nach nicht gerade – und die unmittelbar nachfolgende TherapeutInnengeneration ist auch noch weit davon entfernt zu den Digital Natives gezählt zu werden. Die zugrundeliegende Technik spielt hier allerdings eine untergeordnete Rolle, Hauptthema sind die Auswirkungen von Social Media auf die Identitätskonstruktionen von Kindern – für Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen Pädiatrie und Psychiatrie
  • Vergessen? Jetzt nicht mehr! Wäre das nicht praktisch? Ein persönlicher Souffleur, der sich auch in einigen Jahre noch daran erinnern kann, wie genau der Ablauf einer bestimmten Handlung im Detail aussieht? (Die älteren unter euch können sich vielleicht noch an Videorekorder und die Programmierung der Aufnahmezeiten erinnern) Hier wird ein Prototyp vorgestellt, der dem Vergessen entgegenwirken soll – für Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen Geriatrie und Neurologie
  • Was kann die Haustechnik von morgen? Das „vernetzte Haus“ wird uns ja bereits seit mehreren Jahren angekündigt, und manche Aspekte lassen sich bereits heute umsetzen. Was rein technisch im Prinzip schon möglich wäre, lässt sich hier herausfinden – für Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen Geriatrie und Neurologie
  • Wie kann sich ein Roboter in meinen vier Wänden orientieren? Ohne GPS, Karte oder Kompass, wohlgemerkt! Orientierung, Suchen von Gegenständen und Selbstorganisation und Kooperation mehrerer Roboter zum schnelleren Erfüllen der gestellten Aufgabe werden hier zum Thema gemacht. Und diese werden in nicht allzu ferner Zukunft wahrscheinlich doch eine gewisse Rolle in der Versorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf spielen – für Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen Geriatrie und Neurologie
  • Wie ausgeprägt ist mein Seh-, Hör und Geschmackssinn Eine Einführung in die verschiedenen Wahrnehmungskanäle des Menschen im Rahmen eines Workshops – für Kinder (und vielleicht) Erwachsene…

Feedback zur Langen Nacht der Forschung

An prinzipiell interessantem Inhalt herrscht also kein Mangel, auch im Gesamtprogramm ist eigentlich für jeden etwas dabei – wenn jemand heute Abend die Nacht zum Tag macht und anschließend einen Eindruck im Kommentarbereich hinterlässt würde ich mich freuen!

Autor*in

Markus Kraxner

Markus Kraxner hat seine Ausbildung 2010 an der Akademie für den ergotherapeutischen Dienst des Landes Kärnten abgeschlossen. Er war mehrere Jahre im akutpsychiatrischen Setting tätig, seit 2015 arbeitet er als Hochschullehrender an der Fachhochschule Kärnten. Sein berufsbegleitendes Masterstudium hat er 2017 abgeschlossen. Den handlungs:plan hat er 2010 ins Leben gerufen und ist seitdem inhaltlich und redaktionell hauptverantwortlich für die Website. Lebenslauf | Weitere Informationen

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