Ergotherapie im Web

Dynamische Nachbehandlung von Beugesehnenverletzungen mittels HILEI-Schiene

Vorschlag für eine standardisierte, ergotherapeutische, dynamische Nachbehandlung von operativ versorgten Beugesehnenverletzungen mittels HILEI-Schiene, erarbeitet im Sommer 2010 mit Unterstützung von Nora Schmoly, Ergotherapiestudentin im Abschlussjahr an der Akademie für den ergotherapeutischen Dienst in Klagenfurt. (Artikelbild von sean hobson via Flickr, CC BY 2.0)

1. – 3. postoperativer Tag

  • Anfertigung und Anlage einer HILEI-Schiene, Tragedauer 6 Wochen
  • Aufklärung bezüglich:
    • Sehnenheilung
    • Umgang mit der operierten Hand
    • Richtlinien der Ergotherapie
    • Übungen in der HILEI – Schiene
  • Regelmäßige Schienenkontrolle zur
    • Vermeidung von Druckstellen
    • stetige Anpassung des Federzuges, um ein optimales Üben zu ermöglichen
  • Kontrolle der Fingerstreckung: Wichtig ist es, dem Patienten die Angst zu nehmen und ihn zu motivieren, die Übungen stündlich durchzuführen

3. postoperativer Tag – 6. postoperative Woche

Zweimal pro Woche erfolgt Ergotherapie, unter Einhaltung folgender Vorgaben:

  • Passives Durchbewegen aller Gelenke aus der Schiene heraus immer in Schutzstellung (mit gebeugtem Handgelenk).
  • Hautpflege, sowie Narbenpflege
  • Fortlaufende Kontrolle der Fingerstreckung
  • Bei beginnendem Streckdefizit wird zusätzlich an die HILEI-Schiene eine Lagerungshilfe nur für die Nacht in max. spannungsfrei möglicher Fingerstreckung angefertigt. Die Federzügelung wird dabei nachts ausgehängt und die Lagerungshilfe vom Patienten eingelegt. Tagsüber wieder übliche Übungen mit dem Federzügel.

Ab der 6. postoperativen Woche

  • Abnahme der Schiene; nachts wird die Schiene für zwei weitere Wochen getragen
  • Der Operateur verordnet je nach Operationsbefund eine Zügelung des operierten Fingers mit Gummi zu einem Band am Handgelenk für weitere 2 Wochen
  • Aufklärung über weitere Übungen und die Belastungsgrenze (1/2 kg)
  • Sehnengleitübungen
  • Blocking-Übungen
  • Bei Streckdefizit erfolgt die Anfertigung einer redressierenden Orfit-Hülse für die Nacht. Aufgrund der lang anhaltenden, gleichbleibenden Strecklagerung verbessert sich die Fingerstreckung kontinuierlich

Ab der 8. postoperativen Woche

    • Reintegration der Finger in eine physiologische Handfunktion (mit verschiedenen alltagspraktischen Übungen)

Zu diesem Artikel existiert ein PDF-Dokument mit zahlreichen Bildern, herunterladbar ist es entweder über den Downloadbereich der Seite oder beim Klick auf den nachfolgenden Link: Standard zur dynamischen Nachbehandlung von Beugesehnenverletzungen mittels HILEI-Schiene.

Autor*in

Andrea Moser

Andrea Moser ist Ergotherapeutin, mit langjähriger klinischer Erfahrung im Bereich Orthopädie. Sie ist sowohl in einer Klinik in Klagenfurt als auch freiberuflich als Ergotherapeutin tätig—Website

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