Ergotherapie im Web

Ergotherapie in der Handchirurgie: Xiapex Erfahrungsbericht 2.0

Meine erste Erfahrung mit Xiapex habe ich im August 2011 veröffentlicht. In der Zwischenzeit habe ich viele Klientinnen und Klienten mir Morbus Dupuytren nach einer Xiapex-Infiltration behandelt. Dieses Update soll meine bisherigen Erfahrungen zusammenfassen. (Artikelbild via Wikimedia Commons)

Nachversorgung

  1. Nach der Einspritzung und der Zerreißung des Kollagenstranges wird der betroffene Finger vom Arzt für drei bis fünf Tage mittels einer Longette ruhiggestellt.
  2. Nach der ärztlichen Kontrolle werden Klientinnen und Klienten zur Ergotherapie zugewiesen. Sie erhalten eine Fingerschiene in Extension. Diese wird für vier Monate nachts angelegt. Sollte der Finger sich tagsüber noch krümmen, kann die Lagerungsschiene in den ersten zwei Wochen auch noch kurz (max. eine Stunde) tagsüber angelegt werden. Bewegungen ohne Kraft, Druck und Widerstand sind tagsüber jedoch vorrangig.
  3. Sollte weiterhin eine Schwellung bestehen (was vorkommen kann) werden schwellungsminimierende Maßnahmen besprochen und gemeinsam durchgenommen beziehungsweise geübt.
  4. Nach Abnahme der Longette ist das Bewegungsausmaß aller Finger meistens aufgrund der Ruhigstellung noch verringert, daher werden alle Finger der Klientinnen und Klienten mobilisiert.
  5. Weiters wird in der Therapieeinheit der richtige Umgang mit der Schiene instruiert, Fingerübungen gemeinsam erlernt und gefestigt, Do’s and Dont’s besprochen. Klientinnen und Klienten erhalten von uns Informations- und Übungsmaterial und unsere oder meine Kontaktdaten, damit sie sich bei Problemen, Fragen oder Bewegungsschwierigkeiten wieder an uns wenden können.

Fingerextensionsschiene nach der Behandlung mit Xiapex von dorsal

Persönliche Erfahrungen

Aus meiner Erfahrung auf der Abteilung und in der privaten Praxis, melden sich Klientinnen und Klienten kaum ein zweites Mal. Im Krankenhaus kommt dies häufiger vor, zum Beispiel um die Schiene etwas zu begradigen oder abgenützte Polsterungen zu erneuern. Der gute Kontakt zum behandelnden Arzt ist gegeben, der Klientinnen und Klienten bei Bewegungsproblemen sonst erneut vorstellt.

Ich bin sehr gespannt was eine Evaluierung des Outcomes in ein paar Jahren ergeben wird, bis dato habe ich sehr viele gute Ergebnisse gesehen und behandelt. Der rasche Einsatz der Hand im Alltag, das Fehlen einer Wunde mit Narbe—die den Heilungsprozess verlängern oder stören können—machen diesen Eingriff, von einem erfahrenen Handchirurgen, für Betroffene sehr interessant.

Autor*in

Bettina Tscheliesnig

Bettina Tscheliesnig ist seit 2004 Ergotherapeutin in Klagenfurt und nach jahrelanger Tätigkeit in der Psychiatrie seit mehreren Jahren spezialisiert auf den Bereich Handchirurgie, sowohl in ihrem klinischen als auch in ihrem freiberuflichen Arbeitsleben—Website

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